Palmsonntag

Bildrechte beim Autor
5.4.2020

Dieser Sonntag berührt mich ganz besonders. Ich weiß gar nicht so genau warum. Aber Palmsonntag hat für mich jedes Jahr etwas Besonderes, berührendes, erhebendes. Vielleicht hat meine Liebe zu diesem Sonntag ja schon als Kind begonnen, als wir gesungen haben „Jesus zieht in Jerusalem ein – Halleluja“ und dazu irgendwelche Wedel geschwungen und so. Ich habe das so vor Augen. Jesus kommt. „Kommt nicht hoch zu Ross, kommt als Bettler, kommt allein.“ Jedes Jahr zieht es mich in seinen Bann, dieses Fest für den König, der seine Stadt einnimmt.

Ist die Welt verrückt? Jesus ist verrückter! Er stellt die Verhältnisse so radikal auf den Kopf, dass alles wieder in Ordnung kommt. Er führt die vor, die sich gerne beklatschen lassen. Vor zwei Wochen haben wir für die virtuelle Corona-Kigo-Gemeinde einen Film mit Playmobilmännchen gemacht, über diese wunderbare Geschichte. Zu bewundern auf youtube.

Jesus zieht in Jerusalem und die Kinder jubeln ihm zu. Die Armen und die Kinder. Und die Hohenpriester sagen, er soll sie zum Schweigen bringen. Jesus darauf: „Wenn diese schweigen, werden die Steine rufen.“

Die Schöpfung jubelt. Vielleicht ist es auch das, was mich an diesem Tag so mitnimmt. Der Frühling kommt, Ostern steht bevor. In Münchsteinach war Palmsonntag der erste Sonntag, wo wir nach der Winterkirche im Gemeindehaus in unser Gotteshaus zurückgekehrt sind. Manchmal haben wir uns dafür Wedel beim Gärtner besorgt und sind unter Gesang in die Kirche eingezogen, mit der ganzen Gemeinde. Vorher hatten die Familien der Konfirmanden die Kirche geputzt, zusammen mit den Mesnern und dem Pfarrer.

Palmsonntag, ein ganz normaler Sonntag, für mich ein besonderes Fest. Für mich wird heute besonders deutlich, wer Jesus ist, und wer die Menschen sind, zu denen er uns sendet.

Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel, auf einem Füllen der Eselin. Denn ich will die Wagen vernichten in Ephraim und die Rosse in Jerusalem, und der Kriegsbogen soll zerbrochen werden. Denn er wird Frieden gebieten den Völkern, und seine Herrschaft wird sein von einem Meer bis zum andern und vom Strom bis an die Enden der Erde. Auch lasse ich um des Blutes deines Bundes willen deine Gefangenen frei aus der Grube, in der kein Wasser ist. Kehrt heim zur festen Stadt, die ihr auf Hoffnung gefangen liegt. Denn heute verkündige ich, dass ich dir zweifach erstatten will.

(Buch des Propheten Sacharja 9,9-12)